Am Sonntag, 9. Februar 2020 führte Bischof Jörg Vester einen Gottesdienst in der Gemeinde Karlsruhe-Nordost durch. Dabei verabschiedete er Priester Horst Knüttel aus der Gemeinde Karlsruhe-Durlach in den Ruhestand.
Eigentlich war für diesen Sonntag Apostel Herbert Bansbach angekündigt, der den Gottesdienst aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht durchführen konnte. Stellvertretend für ihn hielt Bischof Jörg Vester den Gottesdienst und führte im Auftrag des Bezirksapostels auch die Ruhesetzung des Priesters Horst Knüttel durch. Die Gemeinde Karlsruhe-Durlach, in der Priester Knüttel tätig war, wurde zu diesem Gottesdienst in die Gruppengemeinde Karlsruhe-Nordost eingeladen.
Bischof Vester bat Priester Knüttel am Ende des Gottesdienstes an den Altar mit den Worten: „Lieber Priester, jetzt haben wir beide Premiere. Das ist die erste Ruhesetzung für Sie und für mich, ich mache das heute zum ersten Mal“. Der Bischof gab einen kurzen Rückblick auf das Wirken des Priesters: er hat 44 Jahre als Amtsträger und 40 Jahre als Priester gedient. Jörg Vester betonte, er habe dabei nicht nur als Amtsträger, sondern wirklich als 'Segensträger' gedient. Er habe im Segen Gottes gewirkt und Gott habe sein Wirken auch gesegnet. Dabei sei er von seiner Frau vorbehaltlos unterstützt worden. Der Bezirksälteste habe dazugeschrieben, er habe ein sehr schönes Verhältnis zu den Brüdern gehabt und man konnte sich auf ihn immer verlassen. Das „Musikalische“ sei ihm immer wichtig gewesen, er habe viele Jahre im Orchester der Gemeinde Durlach gespielt. Schnell korrigierte der Bischof seine Aussage: „nein, er war nicht nur im Orchester, er ist immer noch und ist auch weiterhin im Orchester, ein herzliches Dankeschön auch dafür“. Der Bischof ging noch auf die 40 Jahre Priesterschaft ein und erinnerte daran, dass nach 40 Jahren Ehe oft die Rubinhochzeit gefeiert würde. „Was ist der Rubin, er ist rot, Sinnbild der Liebe. Aus Liebe zu Gott haben Sie die Liebe Gottes, von der wir heute so viel im Gottesdienst gehört haben, an die Geschwister weitergegeben“.
Als Bibelwort für den Gottesdienst verwendete der Bischof den 13. Vers aus dem 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes, wo es heißt: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen“.
Der Hauptinhalt der Predigt war die Liebe Gottes, wie wir sie heute erleben und die Sehnsucht nach der Wiederkunft Christi. Denn danach würden wir die Liebe Gottes in unmittelbarer und ewiger Gemeinschaft mit ihm erleben, so der Bischof.
Priester Horst Knüttel wurde vom Bischof um einen Predigtbeitrag gebeten. Er fügte seine Gedanken zum Schwerpunktthema ‚Liebe‘ hinzu und führte aus, dass das Abendmahl mit den Worten ‚Der Leib und das Blut Jesu für dich gegeben‘ eine ‚Liebeserklärung‘ Gottes an uns sei.
Auch der Bezirksälteste Reinhard Wildermuth wurde zu einem Predigtbeitrag gerufen. Er betonte, dass die ‚Liebe‘ ein ‚Hauptfach‘ sei, kein ‚Nebenfach‘ und auch kein ‚Wahlfach‘, das man einfach abwählen könne.
Zu diesem Gottesdienst war auch das Bezirksorchester eingeladen, es spielte schon vor Gottesdienstbeginn einige Stücke zur Vorbereitung. Während des Gottesdienstes leiteten sie entweder mit ihren Instrumenten oder mit ihren Stimmen im Chor zu den Predigtbeiträgen über. Am Ende setzten sie zusammen mit dem Chor den Schlusspunkt mit einer besonderen Bearbeitung des Liedes ‚Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren‘.