Am 8. November 2016 übergab der Vorsteher der Gemeinde Gaggenau, Hirte Joachim Schweigert, eine Spende in Höhe von 1 000.- Euro an die Rastatter Tafel, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Hans-Jochen Volmer und das Vorstandsmitglied Rosemarie Wafzig.
Hirte Schweigert staunte nicht schlecht, als er die Größe dieser Hilfseinrichtung sah. Die Rastatter Tafel ist keine Tafel wie die anderen, umliegenden kleineren Tafelläden, sondern ein Verteilzentrum für viele Tafeln. Zahlreiche Tafelläden werden von hier aus mit Waren versorgt. Eine ganze Industriehalle mit vielen Regalen, Paletten und Kisten steht bereit für den Warenaustausch. Seit der Gründung im Jahr 2005 hat sich die Rastatter Tafel aus kleinen Anfängen zu einem richtiggehenden Unternehmen entwickelt. Acht Mitarbeiter arbeiten in Vollzeit als fest Angestellte, ca. 70 Mitarbeiter arbeiten als ehrenamtliche Helfer und betreuen inzwischen ca. 3000 Kunden mit Einkaufsgenehmigungen, die damit zum Teil ganze Familien ernähren. Sie haben so viel Andrang, dass sie die Kunden manchmal nur in Gruppen von 15 Personen in den Verkaufsraum lassen können, damit kein Massenandrang entsteht und auch der letzte Einkäufer noch etwas mit nach Hause nehmen kann.
Im Raum Rastatt sind erstaunlich viele Hilfsbedürftige, zum einen sind hier viele Asylanten-Unterkünfte und zum anderen ein hoher Anteil an Migranten aufgrund der großen Industriewerke im Umkreis.
Der Vorstand möchte die Rastatter Tafel auf keinen Fall vergrößern: „Die jetzige Größe ist das Maximum, mehr können wir nicht leisten, unsere freiwilligen Helfer sind jetzt schon am Limit“, so der Vorsitzende. Aufgrund der steigenden Zahl von Flüchtlingen denkt der Vorstand bereits über einen Anmelde-Stop nach. „Da kommt uns natürlich so eine finanzielle Hilfe sehr gelegen“, so Hans-Jochen Volmer.
Die Rastatter Tafel wurde 2005 gegründet und ist seitdem stetig gewachsen. Sie konnte 2010 eine ehemalige Industriehalle kaufen und dort einen Verkaufsraum, ein Büro und viele Lagerräume unterbringen. Inzwischen sind auch zwei Kühlräume und ein Tiefkühlraum eingebaut worden. Zwei Lieferwagen sind täglich unterwegs, um die Waren, die von Industrieunternehmen gespendet werden, abzuholen und ins Lager zu bringen. Durch die guten Kontakte zur Großindustrie können oft große Mengen an neuer Ware direkt vom Hersteller zur Tafel gebracht werden.
„Da braucht nur ein Etikett auf einer Flasche falsch bedruckt sein, schon müssen ganze Paletten davon weggeworfen werden. Die werden dann bei uns sortiert, zusammen mit anderen Waren auf verschiedene Paletten gepackt und auf die einzelnen Tafelläden verteilt. 35 Tafeln beliefern wir, von Offenburg bis nach Mannheim. Wir sind keinem sozialen Trägerverband angeschlossen, sondern müssen uns komplett selbst finanzieren, das ist nicht so einfach, aber durch die gute Zusammenarbeit im Vorstand möglich.
Aber ohne das starke Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter und die tatkräftige Arbeit unseres Marktleiters könnten wir die Rastatter Tafel in dieser Form nicht aufrecht erhalten“, berichtet Hans-Jochen Volmer.