Am 29. Juli 2019 übergab Andreas Ringle, Vorsteher der Gemeinde Karlsruhe-West, eine Spende von 2.000.- € an den Stadtjugendaussschuss Karlsruhe für die Ferienbetreuung der Schulkinder. Der Betrag soll speziell der Betreuung von Kindern mit Behinderung zugutekommen.
Frau Petra Miltz vom Stadtjugendausschuss begrüßte die Vertreter der Neuapostolischen Kirche in den Räumen des Abenteuerspielplatzes in der Günther-Klotz-Anlage. Sie bedankte sich gleich zu Beginn für die Spende und bekundete, dass man mit diesem Betrag doch einiges anschaffen könne, was man für die Betreuung der Kinder benötige.
Frau Irene Kiefer beschrieb kurz die Entstehungsgeschichte zu dem heutigen Angebot der inklusiven Ferienbetreuung. 2003 bemängelten einige betroffene Familien, dass es bei der Ferienbetreuung kein Konzept für Kinder mit Behinderung gäbe. Solche Kinder seien einfach nicht berücksichtigt worden. Daraufhin habe man sich bemüht, einige Plätze für solche Kinder anzubieten. Es sollten "inklusive" Angebote sein für Kinder mit "hohem Pflege- und Betreuungsaufwand". Das bedeutete, dass Gruppen zusammengestellt werden mussten aus Kindern mit und ohne Behinderung. Zurzeit sind in der Gruppe 12 Kinder ohne Behinderung und ca. 6-7 Kinder mit Behinderung. Sie verbringen hier im Abenteuerspielplatz eine Woche miteinander, täglich von ca. 9 - 16 Uhr. Im Laufe der Woche lösen sich die Unterschiede auf, man kann kaum noch erkennen, wer gehandikapt ist und wer nicht. Das ist auch das erklärte Ziel und das wichtigste ist: alle Kinder sollen gleichermaßen Spaß haben. "Am Ende des Tages machen wir eine Abschlussrunde", erklärte Irene Kiefer, "da sitzen alle im Kreis und jeder darf sich wünschen, was wir am nächsten Tag machen sollen. Da hatten wir sogar schon einmal mitten im Sommer einen Weihnachtsmann bei uns, weil sich das ein Kind so sehr gewünscht hat".
Wenn man sich auf dem Abenteuerspielplatz umsieht, kann man schnell erkennen, dass es hier wirklich unzählige Möglichkeiten gibt. Möglichkeiten zum Malen, Basteln, Töpfern und Kochen. Hier gibt es ein Trampolin, einen Kletterturm, Bäume zum hochsteigen und Höhlen zum hinunterkriechen. Vor allem gibt es Holz, um etwas zu bauen, dazu Werktische mit Schraubstöcken und natürlich Werkzeuge dazu. Nicht nur ein Holzpferd, sondern ein ganzes 'Hütten-Dorf' ist dort aufgebaut, zusammengenagelt aus lauter Balken, Brettern und Holzplatten.
Den Betreuerinnen und Betreuen sieht man an, dass ihnen die Arbeit mit den Kindern Spaß macht. So schwärmte zum Beispiel Frau Kiefer: "Ich habe mich die ganze Woche schon darauf gefreut, dass es jetzt los geht mit der Ferienbetreuung. Ich mache das jetzt schon 20 Jahre lang und es macht mir immer noch Spaß. Ich habe strahlende Laune, wenn ich morgens aufstehe und an die Kinder denke".
Natürlich bedeutet dieses 'inklusive' Angebot, also Kinder mit und ohne Handikap in einer Gruppe, einen erhöhten Betreuungsaufwand. Es müssen nicht nur mehr Betreuer, sondern auch ausgebildete Fachkräfte mit dabei sein. Bei den Ferienprogrammen des Stadtjugendausschusses dürfen grundsätzlich Kinder mit und ohne Behinderung dabei sein. Nur die Kinder mit einem 'erhöhten Pflege- und Betreuungsaufwand' müssen für eine spezielle Gruppe angemeldet werden: Komm ins Abenteuerland.
Bei der Spendenübergabe sind auf dem Bild zu sehen v.l.n.r.: Irene Kiefer, Leiterin Jugendfreizeit und Bildungswerk; Antonia Petri, Fachstelle Inklusion-Schwerpunkt Ferien; Andreas Ringle, Vorsteher der Kirchengemeinde Karlsruhe-West und Melanie Ungeheuer, Öffentlichkeitsbeauftragte der Neuapostolischen Kirche Karlsruhe.