Am Vorabend des Totensonntages erlebten mehr als einhundert Zuhörer ein bewegendes Konzert in der Klosterkirche Bad Herrenalb. Der Projektchor und das Orchester des Bezirkes Karlsruhe waren zu Gast und boten an diesem geschichtsträchtigen Ort eine Stunde der musikalischen Einkehr.
In seiner kurzen Begrüßung konnte Bezirksevangelist Michael Späth aus Karlsruhe auch den Bürgermeister von Bad Herrenalb Norbert Mai willkommen heißen und bedankte sich bei der evangelischen Kirche für die freundliche Aufnahme in diesem traditionsreichen Gebäude.
Etwa 50 Sängerinnen und Sänger standen dicht gedrängt auf Stufenpodesten hinter dem Altar und erfüllten mit ihren Stimmen von der Apsis heraus den ganzen Kirchenraum. Mit Liedern wie „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben“ von Michael Frank oder „Die mit Tränen säen..“ von Jakob Heinrich Lützel stimmten sie die Zuhörer auf das Totengedenken des nächsten Tages ein.
Das Orchester mit ca. 30 Spielern vervollständigten die getragene Stimmung mit Werken wie „Treff ich dich wohl bei der Quelle“ von Philip Paul Bliss oder „Wie wird uns sein“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt natürlich der Solosänger Rüdiger Husemeyer mit seiner Arie, „Er zählet unsere Tränen in der Zeit der Not“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, die er direkt neben der Orgel auf der Empore vortrug.
Der Projektchor wurde von Julian Mack dirigiert, der schon in vielen anderen Kirchen konzertierte und der zu diesem Konzert seinen Bruder Marius Mack, Bezirkskantor in Villingen gewinnen konnte. Das Orchester leitete Moritz Wahl.
Als krönenden Abschluss wirkten Chor und Orchester zusammen und trugen gemeinsam das erhabene Lied „Selig sind die Toten“ aus dem Oratorium „Die Letzten Dinge“ von Louis Spohr vor.
Das Ambiente der Klosterkirche mit ihrer sakralen Architektur und der wundervollen Akustik, die gespannte Atmosphäre bei den Vorträgen und die Andacht der Zuhörer gaben dieser Musikveranstaltung eine innere Tiefe und ein besonderes Gepräge. Viele Besucher waren beeindruckt und äußerten dies auch gegenüber den Veranstaltern. Sie bedankten sich für die exzellenten Musikvorträge und den stimmungsvollen Abend.