Am Erntedanktag, dem 7. Oktober 2018 wurde von den christlichen Kirchen eine Spendenaktion für den Tafelladen in Bad Herrenalb organisiert. Die Evangelische Kirche Bad Herrenalb und einige umliegende Gemeinden der Neuapostolischen Kirche übergaben eine große Menge von Waren an die Mitarbeiter der Tafel.
"Mit so vielen Sachen hätten wir nicht gerechnet, wie sollen wir das alles in den Laden bekommen", so die Sorge von Marlis Helmold, einer Mitarbeiterin des Tafelladens, die diese Spende in Empfang nahm. Es waren aber genügend helfende Hände da, um alles in die engen Ladenräume zu schaffen, sogar direkt durchs Fenster wurden die Waren gereicht. Am Ende stand der ganze Laden voll mit Tüten und Kartons. "Jetzt können wir unsere Regale wieder richtig vollfüllen", so Paul Kleist, ein Mitarbeiter der Tafel.
Die Idee zu der Spendenaktion entstand bei einer Besprechung des Arbeitskreises "Kirche im Garten", der auch die Andachten im Kurpark organisiert. Pfarrer Johannes Oesch von der Klosterkirche erwähnte dabei, dass die Kirchenbesucher am Erntedanktag immer Dankesgaben neben den Altar legen, die dann dem Tafelladen übergeben werden. Diese Idee griff Wolfram Müller, Vertreter der Neuapostolischen Kirche auf und wollte sich an der Aktion beteiligen. Er animierte noch einige umliegende Gemeinden zum Mitmachen, damit auch genügend Spenden zusammenkommen. Am Ende beteiligten sich die neuapostolischen Kirchengemeinden von Bad Herrenalb, Loffenau, Gaggenau und Gernsbach. Die Gemeindemitglieder kauften genau die Waren ein, die vom Tafelladen gebraucht werden. Das sind haltbare Lebensmittel, Konserven, Säfte, Toiletten- und Hygieneartikel. Alle Waren wurden in den voraufgegangenen Wochen in den Kirchengebäuden gesammelt und am Erntedanktag nach Bad Herrenalb gebracht. Sechs Biertische reichten nicht aus, um die vielen Kartons, Kisten und Körbe aufzustellen, vieles musste auf dem Boden abgestellt werden.
In den Tafelladen Bad Herrenalb kommen sehr viele Menschen zum Einkaufen. Es sind Bedürftige, die ohne die Tafel kaum über die Runden kämen, Arbeitslose, Alleinerziehende, Asylanten und Rentner. Man braucht dazu eine Berechtigungskarte von der Stadt. An den Öffnungstagen, am Dienstag und Freitag, drängen sich die Familien vor der Eingangstür, auf den umliegenden Wegen und den Rasenflächen. Nach einem einfachen Auswahlverfahren dürfen immer nur drei oder vier Personen in den Laden und können dort nur eine begrenzte Menge von Waren kaufen. Sie sind dort wesentlich billiger als im Handel. "Wir können an die Einzelnen nur so viel abgeben, dass es auch für den Letzten noch reicht", so Marlis Helmold. Für die Mitarbeiter der Tafel, allesamt ehrenamtliche Helfer, ist das oft sehr anstrengend. "Am Freitag gehen wir schon um 6.30 Uhr zum Ware holen, um 8.00 Uhr beginnen wir zu sortieren und um 10.00 Uhr öffnen wir den Laden", berichtet Marlis Helmold, "das sind oft ziemlich stressige Tage". Weiter berichtet sie: "Die meisten Waren bekommen wir von den umliegenden Geschäften, aber es können auch Leute direkt zu uns kommen und Spenden abgeben, Milch, Zucker, Reis, haltbare Sachen, aber bitte vor den Öffnungszeiten, da können wir die Waren entgegennehmen". Das 'Tafelteam' besteht aus ca. zehn Helfern, die sich bei der Arbeit abwechseln. Bei ihnen kann man auch eine Liste der Lebensmittel bekommen, die grade dringend benötigt werden.
Bildunterschrift: Spendenübergabe vor dem Eingang des Tafelladens Bad Herrenalb (v.l.n.r.): Marlis Helmold, Mitarbeiterin des Tafelladens; Pfarrer Johannes Oesch von der evangelischen Klosterkirche; Klaus Gegenheimer, Vorsteher NAK Bad Herrenalb; Tilo Mangler, Vorsteher NAK Loffenau; Axel Schmidt, Vorsteher NAK Gernsbach; Paul Kleist, Mitarbeiter des Tafelladens.