Am 26. Juli 2019 übergab Roland Dangelmaier, Evangelist der Gemeinde Karlsruhe-Mitte, einen Scheck mit 2.000.-€ an die Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung e.V. Sie bietet Hilfe für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige an. Der Betrag soll für die Schulung ehrenamtlicher Mitarbeiter eingesetzt werden.
Frau Andrea Sauermost von der Lebenshilfe e. V., sie ist für die Unternehmenskommunikation zuständig, stellte zu Beginn den Verein vor, der in Karlsruhe zu einem großen Unternehmen herangewachsen ist. Sie erinnerte daran, dass er ursprünglich als Selbsthilfe-Organisation von betroffenen Eltern 1961 gegründet wurde. Heute ist er ein professioneller Dienstleister für Menschen mit Behinderung 'von der Wiege bis zur Bahre', so könne man es sagen. Sie zählte verschiedene Tätigkeitsbereiche der Lebenshilfe Karlsruhe auf, nannte dabei als Beispiele die 'KITA' und die Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung. Sie verwies auf die HWK (Hagsfelder Werkstätten Karlsruhe) und die WorKA (ein Inklusionsunternehmen), die mit ca. 1300 Arbeitsplätzen und 400 Wohnbegleitungen für Menschen mit Behinderungen sehr bekannte und geschätzte Einrichtungen in Karlsruhe sind.
Gemäß den Förderrichtlinien von 'human aktiv', einem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche, sollen im Jahr 2019 die 'Familienentlastenden Dienste' (FeD) gefördert werden. Zu diesem Teilbereich hat die Lebenshilfe Karlsruhe vor kurzem ein neues Programmheft herausgebracht, es heißt 'Offene Angebote'.
Frau Simona Schäfer ist Dipl. Sozialpädagogin und ist bei der Lebenshilfe für diesen Bereich zuständig. Sie erläutert die darin enthaltenen umfangreichen Veranstaltungen des Vereins. "Bei uns ist das Wichtigste, dass die betreuten Kinder Spaß haben, dann lernen sie die alltäglichen Dinge wie zum Beispiel Bahnfahren, Fahrkarte kaufen und ähnliches ganz nebenbei. Das verstehen wir unter Förderung der Menschen mit Behinderung: wenn sie sich wohlfühlen, wenn sie selbstständig sind und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, dann lernen sie am meisten". Frau Schäfer nannte dazu auch ein konkretes Beispiel: "Wir haben zurzeit eine Mädchengruppe im Alter von 12 bis 18 Jahren, sie treffen sich jeden Freitag von 15:30 bis 18:30 Uhr im Lebenshilfehaus, dann unternehmen sie irgendetwas, was sie gerne machen wollen, entweder sie gehen in den Schlossgarten, oder in die Günter-Klotz-Anlage oder ins Freibad. Es sind ca. 10 Teilnehmerinnen und dazu 4 Betreuerinnen. Wichtig ist, dass es ein verlässliches Angebot ist, also an jedem Wochenende etwas für sie stattfindet".
Dann erläutert Frau Schäfer, wie wichtig die Mitarbeit der ehrenamtlichen Helfer bei diesen Angeboten ist. "Von den Hauptamtlichen wird nur der 'Overhead' bereitgestellt, also die Organisation, Anträge, Nachweise usw., das sind zwei Personen. Den Hauptanteil übernehmen die ehrenamtlichen Helfer, wir nennen sie 'Übungsleiter'. Da haben wir ca. 60 Übungsleiter, die dafür eine Aufwandsentschädigung erhalten. Wir achten sehr auf die Auswahl der Bewerber. Da führen wir mehrere Gespräche, entscheidend ist die Verlässlichkeit, die Kontinuität und das Verantwortungsbewusstsein der freiwilligen Bewerber. Wir haben dafür ein eigenes Schulungsprogramm aufgelegt, das jetzt in einer Broschüre 'Fortbildung 2019' zusammengefasst wurde".
Auf die Frage, woher die Ehrenamtlichen kommen, antwortet Frau Schäfer: "Die meisten kommen durch 'Mund zu Mund'-Propaganda, dann machen wir auch Aushänge am KIT, an der PH oder am SRH Karlsbad. Heute ist natürlich das Internet ein ganz wichtiges Zugangsportal".
Zur Verwendung der Spende erklärt Frau Schäfer: "Dieses Geld verwenden wir für die Schulung der ehrenamtlichen Übungsleiter, denn das wird von öffentlichen Fördermitteln nicht bezahlt".