Am Mittwoch, den 24. März 2021 führte Bezirksapostel Michael Ehrich einen Gottesdienst in der Kirche Karlsruhe-West durch, in dem der Vorsteher der Gemeinde Bühl, Hirte Michael Herr, in den Ruhestand verabschiedet, ein neuer Vorsteher, Priester Stefan Graf, beauftragt und der Sohn der Familie Graf versiegelt wurde. Für die Gemeinden Achern und Baden Baden wurde der Gottesdienst in die Kirche übertragen, die Geschwister aus Bühl mussten ihn aufgrund des hohen Inzidenzwertes zu Hause als Livestream miterleben.
Gleich zu Beginn begrüßte der Bezirksapostel die anwesenden Geschwister in der Kirche Karlsruhe-West, aber auch die angeschlossenen Geschwister in Achern, Baden Baden und Bühl, die den Video-Gottesdienst zum Teil auch im Wohnzimmer miterleben konnten. Er verwies auf die außergewöhnliche Situation und bekundete mit Hinweis auf die Corona-Einschränkungen: “..wir sind dankbar, dass überhaupt Gottesdienste stattfinden können“.
Gegen Ende des Gottesdienstes rief er den Hirten Michael Herr und den Priester Stefan Graf an den Altar und wandte sich zunächst an Michael Herr: „Wir kennen uns schon lange Zeit, dabei denke ich zurück, als du schwungvoll den Jugendchor dirigiert hast. Dankbar denke ich an diese Zeit zurück. Dann hattest du auch viele Aufgaben, du warst Vorsteher in Freistett, in Achern und in Bühl. Ich sage es einmal salopp, du warst sozusagen „Hansdampf in allen Gassen“, aber im positiven Sinn. Das ging nur, weil dich deine Frau darin immer unterstützt hat. Dein Motto war immer: ‚dienet dem Herrn mit Freuden‘ und damit hast du die Herzen gewonnen. Du hast immer auf den Herrn hingewiesen und bist dadurch zu einem großen Segen geworden. Jetzt setze ich dich in den Ruhestand, das ist schade, das muss ich ehrlich sagen. Aber wie ich dich kenne, wirst du auch im Ruhestand weiterhin tätig sein, zum Beispiel für die Akademie oder im Hintergrund für den neuen Vorsteher und die Gemeinde Bühl. Herzlichen Dank für alles, was du in den vielen Jahren für den Herrn getan hast“. Mit Handschlag wurde Michael Herr in Ruhe gesetzt und von seinen Aufgaben als Vorsteher entbunden. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit überreicht ihm der Bezirksvorsteher Lothar Heim einen Blumenstrauß.
Unmittelbar danach wurde der neue Vorsteher, Priester Stefan Graf, als Vorsteher der Gemeinde Bühl beauftragt. Er hatte zuvor seinen Sohn zum Altar getragen, der im selben Gottesdienst das Sakrament der Heiligen Versiegelung empfing.
Der Bezirksapostel legte dem Gottesdienst ein Bibelwort zugrunde aus dem Johannesevangelium, Kapitel 13, Vers 15: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe“. Er beleuchtete zunächst den Kontext, in dem dieses Wort von Jesus gesprochen wurde: bei der Fußwaschung. Er nannte die Fußwaschung ein echtes ‚Lehrstück‘ des Evangeliums, Jesus sei der größte ‚Lehrer‘ gewesen. In der Folge nannte er einige Wesenszüge Jesu: er wollte immer nur den Willen seines Vaters tun, er habe immer in Liebe gesprochen, er habe nie seine eigene Ehre gesucht und habe absolute Opferbereitschaft bewiesen. Kernpunkt seiner Predigt war der Aufruf, dass wir als Nachfolger Christi die Haltung und das Wesen Jesu annehmen sollten.
Zu einem Predigtbeitrag rief er den Hirten Michael Herr an den Altar und nannte es die ‚letzte Chance‘, ihn zu hören. Dieser ging auf das Eingangslied ein, wo es heißt: „Zu lernen bleibt noch unsern Seelen viel“ (GB 334). Er appellierte an die ‚Lernbereitschaft‘ der Glaubensgeschwister. Er führte auch ein Chorlied an, wo es heißt: „Oh, bilde mich mein Meister..“ und wies darauf hin, doch das göttliche Bildungsangebot anzunehmen. Er führte aus, Corona beginne mit einem C und Christus beginne mit einem C. „Christus – unsere Zukunft“, so sei das Jahresmotto, man solle Christus nicht durch Corona verdrängen lassen, so empfahl er.