Am Sonntag, den 2. Oktober 2022 feierte die Neuapostolische Kirche Bühl ihr 75järiges Bestehen mit einem Festakt im katholischen Gemeindezentrum St. Maria, das ganz in der Nähe des Kirchengebäudes der NAK liegt.
Priester Stefan Graf, der Vorsteher der neuapostolischen Kirchengemeinde in Bühl begrüßte die zahlreichen Besucher und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass zu diesem Fest die Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche gekommen seien und auch ein Grußwort an die Zuhörer richten wollten. Zunächst ging er auf die Geschichte der Gemeinde ein und berichtete von der Entwicklung, beginnend beim ersten Gottesdienst im Gasthaus Lamm bis zu großen Festgottesdiensten in der neuen Kirche. Er zählte auch alle Vorsteher auf, beginnend bei dem Gründer der Gemeinde, Evangelist Gerhard Heusler bis zu seinem Vorgänger, Hirte Michael Herr. Dabei hob er besonders hervor, dass in den 75 Jahren nur fünf Vorsteher die Gemeinde geführt hätten. Zurzeit zähle die Gemeinde ca. 250 Mitglieder, davon 150 Aktive.
Der katholische Pfarrer i.R., Edwin Höll, bedankte sich zunächst für die Einladung, aber auch dafür, dass dieser Festakt in ‚seinem Hause‘ stattfinde. Er zitierte aus der Festschrift den Abschnitt „Aus dem Gemeindeleben“ und bezeugte, so sei es auch in seiner Kirche. Das Glaubensbekenntnis sei zwar dem Wortlaut nach etwas anders, aber dem Sinn nach gleich. Er freue sich, dass die verschiedenen Wege jetzt in der Ökumene zusammenfinden würden. Als Gastgeschenk brachte er eine Kerze mit und stellte sie als Vorbild für christliches Verhalten auf das Rednerpult: „Sie verzehrt sich für den Herrn, auch wenn sie dadurch immer kleiner wird“.
Als zweiter Festredner trat der evangelische Pfarrer Götz Häuser an das Rednerpult und bekundete, dass es 12 Jahre gedauert habe, bis man sich jetzt endlich einmal treffen konnte. Er betonte, dass wir doch alle Glaubensgeschwister seien und uns auch gemeinsam zeigen könnten, wir hätten das gleiche Ziel und auch den gleichen Herrn. Er zitierte noch ein Bibelwort des Apostel Paulus aus dem 2.Thimoteusbrief, wo es heißt: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft. Als Gastgeschenk brachte er ein Poster mit, auf dem ‚Bekenntnisse des Augustinus‘ aus dem 4. Jahrhundert in einer schönen Grafik aufbereitet wurden. Daraus zitierte er einige Verhaltensempfehlungen für einen Christen: „..miteinander reden und lachen, ..manchmal auch in den Meinungen auseinandergehen und damit die Eintracht würzen, ..einander beleben und voneinander lernen, ..sodass aus den vielen eine Einheit wird“.
Als letzter Festredner stellte Thoms Schmidt, der stellvertretende Bezirksvorsteher der NAK-Karlsruhe kurz die Neuapostolische Kirche vor und bedankte sich nochmals bei den Vertretern der anderen Kirchen, dass sie zu dem Festakt des Jubiläums gekommen sind.
Zwischen den Redebeiträgen trug ein kleines Streichorchester verschiedene Musikstücke mit christlichem Inhalt vor, bei einigen sang eine Sopranistin auch den Text dazu. Das Lied ‚Make Me a Channel of Your Peace‘ trug sie als Solostimme nur mit Klavierbegleitung vor.
Das Gemeindezentrum St. Maria bot einen festlichen Rahmen für die Jubiläumsfeier, die Musiker schufen durch ihre anspruchsvollen Beiträge eine angenehme Atmosphäre für die Festredner und die Zuhörer.