Am 6. November 2014 übergab Bischof i.R. Jürgen Kieselmann offiziell fünf neue Fahrräder an die Achertalschule in Achern.
Diese Förderschule für Kinder mit Lernbeeinträchtigung betreibt einen etwa zwei Kilometer entfernt liegenden Schulgarten und stellt jedem Kind, das mitmachen will, ein Schulfahrrad zur Verfügung, um dorthin zu kommen. Der Bischof konnte sich bei seinem Besuch von der Begeisterung und dem Tatendrang der "Arbeitsgruppe Schulgarten" persönlich überzeugen. Kaum waren sie am Garten angekommen, stürzten sich die Schüler auf die Arbeit. Es musste Erde durchgehackt und Unkraut gejätet werden. Es wurden neue Pflanzbeete gezimmert und mit Erde gefüllt, es wurden Schnüre gespannt und Blumenzwiebeln gesetzt. Lutz Schneider, der Rektor der Schule, der den Schulgarten mit viel Engagement und hohem persönlichen Einsatz betreibt, wurde von allen Seiten bedrängt und wusste nicht, wo er zuerst helfen sollte. Er musste Schaufeln, Hacken und Rechen austeilen, Hammer, Nägel und Schrauben herbeibringen, unzählige Fragen beantworten und viele Arbeitsanweisungen geben. Man konnte sofort erkennen, dass beide, der Lehrer und die Schüler mit ganzem Herzen dabei sind und auch Spaß daran haben. Bei einem anschließenden Gespräch im Rektorat betonte der Schulleiter, wie wichtig nach seiner Auffassung für diese Kinder mit Lernproblemen der Ausgleich durch handwerkliche Arbeit sei. Die Achertalschule ist eine Förderschule für Kinder mit Lernschwierigkeiten und besteht seit 49 Jahren. Zurzeit werden circa 60 Schüler betreut. Angenommen werden Kinder, denen ein sonderpädagogischer Bildungsanspruch attestiert wird. An der Schule arbeiten überwiegend Sonderschullehrer, die versuchen, die Kinder nach einiger Zeit wieder in die normale Schule zurückzuschulen. Wenn dies nicht gelingt, können die Kinder nach der 9. Klasse ihren Abschluss auch an der Förderschule machen, danach das BVJ besuchen oder eine Ausbildung beginnen. Für die Schule wurde vor 20 Jahren ein Förderverein gegründet, der viele Aktivitäten außerhalb des normalen Schulalltages organisiert. Ruth Lehmann, die 1. Vorsitzende des Fördervereins berichtet beispielsweise von dem großen Kürbis-Fest oder dem alljährlichen Ostereiermalen, die vom Verein durchgeführt werden. Auch Sportgruppen wie Bogenschießen oder Selbstverteidigung werden durch den Förderverein unterstützt. Die Schüler der achten und neunten Klasse besuchen zur Berufsorientierung jeweils eine Woche das CJD in Offenburg. Hierbei bezuschusst der Förderverein die Fahrtkosten. Auch das Projekt mit den Schulfahrrädern wurde vom Förderverein initiiert. Aus der Not geboren, - der Weg zum Schulgarten war einfach zu weit - wurden den Kindern gebrauchte Fahrräder zur Verfügung gestellt. Inzwischen sind einige Räder stark reparaturbedürftig und nicht mehr verkehrssicher. Als die Neuapostolische Kirche dem Förderverein eine Spende zukommen lassen wollte, kam dem Rektor spontan die Idee, davon neue Schulfahrräder anzuschaffen. "Und damit es keinen Streit gibt, wird jedes Fahrrad mit einem Namen beschriftet, dann bekommt jeder Schüler "sein eigenes" Rad und muss darauf dann auch selbst aufpassen", so der Rektor Lutz Schneider, der sich für die Spende im Namen des Fördervereins herzlich bedankte.