Am Mittwoch, den 2. November 2016 konnte Bezirksältester Reinhard Wildermuth fünf kurdische Asylbewerber in der Gemeinde Malsch taufen. Freudig präsentieren sie sich nach der Taufe vor dem Altar.
Im März 2016 erhielt der Vorsteher der Gemeinde Malsch, Priester Roland Wild, per Mail von einem kurdischen Glaubensbruder aus Esslingen die Nachricht, dass in dem Asylanten - Camp in Rastatt eine Familie untergebracht ist, die Kontakt zur Neuapostolischen Kirche aufnehmen möchte. Unverzüglich machte sich der Vorsteher im Camp auf die Suche nach der Familie. Bei der Verwaltung erhielt er die Auskunft, dass es in diesem Camp keine Familie mit diesem Namen gebe. Der Vorsteher ließ aber nicht locker, sondern entdeckte bei intensiveren Nachforschungen diesen Namen unter den Vornamen. Er fand auch tatsächlich die Familie und wurde freundlich aufgenommen. Die Familie wollte die neuapostolische Kirche direkt anschauen. Kurz entschlossen fuhr der Vorsteher die Familie zu dem Kirchengebäude in Malsch und zeigte ihnen auch, wie man mit der Bahn dorthin kommen kann. Der Vorsteher war sehr überrascht, als am darauffolgenden Mittwoch die ganze Familie im Gottesdienst erschien. Seitdem besuchen sie regelmäßig alle Gottesdienste. Sie wurden von den Gemeindemitgliedern herzlich aufgenommen und fanden in der relativ kleinen Gemeinde schnell Anschluss.
Nach einiger Zeit fragte der Vorsteher eine pensionierte Lehrerin aus der Gemeinde, ob sie den Asylanten beim Erlernen der deutschen Sprache behilflich sein könne. Nach anfänglichem Zögern, denn sie konnte ja kein Wort „kurdisch“, war sie dennoch dazu bereit. Jetzt gibt es einmal pro Woche „Deutschunterricht“ im „Bauwagen“, der in der Gemeinde Malsch als Ausweichplatz für die Sonntagsschule auf dem Kirchengrundstück aufgestellt ist.
Es wurde eine kurdische Bibel organisiert. Ein Priester schlägt mit den Asylanten vor dem Gottesdienst im Bauwagen die Bibel auf, zeigt ihnen das Textwort und versucht sie auf die Inhalte des Gottesdienstes vorzubereiten. So können sie immer mehr von der Predigt verstehen.
Die beiden Söhne waren auch schon auf dem Jugendtag 2016 in Stuttgart mit dabei. Inzwischen hat sich ein Freund der Söhne dieser Familie angeschlossen und kommt ebenfalls mit in die Gottdienste. Die Familie versucht, durch tätige Mithilfe, sich am Gemeindeleben zu beteiligen.
Sie haben dem Vorsteher gegenüber den Wunsch geäußert, vom muslimischen zum christlichen Glauben wechseln zu wollen. Nach intensiver Vorbereitung konnte Bezirksältester Reinhard Wildermuth die fünf Seelen am 2. November 2016 in der Kirche in Malsch taufen. „Ich begrüße euch hier an dem Altar Gottes“, so sprach der Älteste sie an, „ich freue mich, dass ihr diesen Schritt tun wollt. Es ist ein großer Schritt, es ist die Entscheidung jedes einzelnen von euch, ein Christ zu werden. Wer sich für Christus entscheidet, wird von ihm nie verlassen werden. Auch wenn einmal Krankheit, Unfrieden und Sorgen kommen, Gott ist bei uns, er verlässt uns nicht.“
Nach der Taufe bat der Bezirksälteste alle Geschwister:“ Nehmt die Seelen in eure Mitte auf, jeder in der Gemeinde hat dafür eine Mitverantwortung“.
Nach dem Gottesdienst wurden die neu getauften Christen von vielen in den Arm genommen und beglückwünscht. Zur Erinnerung wurde noch ein Bild von der Familie zusammen mit dem Vorsteher und dem Bezirksältesten vor dem Altar gemacht.