Am 6. und 7. Mai feierte die Kirchengemeinde Karlsruhe-West ihr hundertjähriges Bestehen mit einem Festakt und einem Festgottesdienst, den Bezirksapostel Michael Ehrich durchführte.
Zu diesem Jubiläumsjahr hat sich die Gemeinde mehrere Besonderheiten einfallen lassen. Bereits am Palmsonntag wurden alle ehemaligen Glaubensgeschwister, die weggezogen sind, zu einem ‚Erinnerungs-Gottesdienst‘ eingeladen.
Am 6. / 7. Mai wurde der Festakt und der Festgottesdienst gefeiert, am 12. November wird ein Konzert des ‚Konzertchores Nordbaden‘ veranstaltet.
Zu dem Festakt wurde eine Festschrift verfasst, in der die Geschichte und das Leben in dieser Gemeinde beschrieben wird. Mit vielen Bildern und einem Zeitstrahl für die vielen Ereignisse im Laufe der Jahre wird das Gemeindeleben lebendig und sichtbar gemacht.
Die Gemeinde wurde offiziell am 1. April 1923 gegründet. Die seit 1899 bestehende neuapostolische Gemeinde Karlsruhe hatte in dem Kirchenraum in der Gartenstraße nicht mehr genügend Platz für alle Geschwister, deshalb wurde für die Geschwister in der Weststadt und in Mühlburg eine eigene Gemeinde gegründet. Zunächst waren die Gottesdienste in einem angemieteten Raum im Gasthaus „zum Dragoner“. Drei Jahre später musste ein größeres Lokal im Hinterhaus der Goethestraße 31 für die Gottesdienste angemietet und umgebaut werden. Trotz der Nazi-Diktatur wuchs die Gemeinde stetig an und zählte im Jahr 1939 440 Geschwister mit 14 Amtsträgern. Da wurde der Entschluss gefasst, eine neue Kirche zu bauen. Der bekannte Karlsruher Architekt Zippelius hat sie geplant und erbaut. Am 21. Mai 1939 konnte sie in einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht werden.
Nach mehreren Umbauten und Einbauten wurde das Gebäude im Jahr 2009 grundlegend renoviert. Dabei wurde die vom Architekten vorgesehene Grundstruktur des Kirchenraumes wieder sichtbar gemacht: das runde Fenster hinter der Altarwand, die Säulen zwischen den Fenstern und der freigelegte Dachstuhl. Das ursprünglich als Luftschutzkeller vorgeschriebene Kellergeschoss wurde zu einem Begegnungszentrum umgebaut, in dem Seniorentreffen und Weihnachtsfeiern stattfinden können. Die gesamten Räumlichkeiten werden auch gerne für Konzerte, Schulungen und andere Zusammenkünfte des gesamten Kirchenbezirks genutzt.
In seinem bemerkenswert christlich orientierten Grußwort zum Festakt zitierte Bürgermeister Daniel Fluhrer aus dem Psalm 100, als Parallele zum 100sten Jubiläum. Als Gastgeschenk überreichte er ein Luftbild von der Schlossanlage mit der Signierung und den persönlichen Grüßen von OB Frank Mentrup.
Als Gastgeschenk der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) brachten drei Vertreter der ACK die offizielle Mitteilung, dass die Neuapostolische Kirche jetzt Vollmitglied in der ACK-Karlsruhe ist, sie hatte bisher nur den Gaststatus.
Bischof Jörg Vester von der Neuapostolischen Kirche erläuterte den Zuhörern kurz die Strukturen und die starken Veränderungen innerhalb der Kirche.
Danach wurde ein Film gezeigt, der die Geschichte der Gemeinde, besondere Ereignisse und das Gemeindeleben veranschaulichte.
Ein Streicherensemble leitete durch professionell vorgetragene Musikstücke zu den einzelnen Grußworten über.
Nach den Schlussworten des Vorstehers Andreas Ringle wurde von allen Anwesenden zum Abschluss das bekannte Lied „Danket dem Herrn“ gesungen.
Anschließend wurde zu einem Sektempfang eingeladen, bei dem auch Fingerfoods und alkoholfreie Getränke angeboten wurden.
Am Sonntag, den 7. Mai wurde als Höhepunkt der Jubiläumsfeiern ein Festgottesdienst zelebriert, den Bezirksapostel Michael Ehrich durchführte. Er gab seiner Freude Ausdruck, dass die Gemeinde dieses runde Jubiläum feiern könne und wünschte den Glaubensgeschwistern weiterhin ein freudiges Gemeindeleben in dieser schönen Kirche.
In diesem Gottesdienst wurde auch das Sakrament der Geistestaufe gespendet.