Die Kirchenbezirke Karlsruhe 1 und 2 wurden in einem Festgottesdienst am 31. Juli 2016 in der Zentralkirche Karlsruhe-Mitte zu einem Bezirk zusammengelegt. Der bisherige Bezirksälteste Walter Furrer und Bezirksevangelist Joachim Kull aus dem Bezirk Karlsruhe 1 wurden in den Ruhestand verabschiedet. Die Bezirksleitung des neu entstandenen Bezirkes übernimmt Bezirksältester Reinhard Wildermuth aus dem bisherigen Bezirk Karlsruhe 2
Gleich zu Beginn der Feierstunde ging der Bezirksapostel Michael Ehrich auf das besondere Gepräge des Gottesdienstes ein: Die Zusammenlegung der beiden Bezirke Karlsruhe 1 und 2. Dies sei kein „seelsorgerischer Akt“, sondern eine rein organisatorische Entscheidung der Kirche. Dennoch sei es aber etwas Besonderes, denn dies passiere ja nicht alle Tage. Zum Glück habe der Wettbewerbsgedanke, also das Bestreben, dass der eine Bezirk besser sei als der andere, im Werke Gottes keinen Platz. Es solle auch keine Konkurrenz unter den Bezirken geben. Es gebe auch keine „feindliche Übernahme“, sondern nur ein schönes Miteinander, wie es bereits in den vergangenen Jahren unter den Bezirksämtern der beiden Bezirke gepflegt wurde.
Als Grundlage für den Gottesdienst verwendete der Bezirksapostel ein Wort, das der Stammapostel vor kurzem verarbeitete aus Lukas 8, Vers 16, wo es heißt: „Niemand aber zündet ein Licht an und bedeckt es mit einem Gefäß oder setzt es unter eine Bank; sondern er setzt es auf einen Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe“. Er zeigte auf, dass man nur durch das gläubige Aufnehmen von Jesus Christus dieses Licht auch ausstrahlen könne und daraus die Liebe zum Nächsten und die guten Werke entstehen könnten. Es sei Aufgabe eines jeden Christen, ein göttliches Licht zu sein und dies auch sichtbar zu machen.
Der Bezirksapostel rief die beiden Bezirksämter ein letztes Mal an den Altar, um ihre Gedanken zum Ausdruck zu bringen, bevor sie in den Ruhestand treten. Beim Abendmahl für die Entschlafenen nahmen die Beiden die Hostie auch stellvertretend für die vielen ehemaligen Segensträger aus den beiden Bezirken, von denen der Bezirksapostel einige auch namentlich benannte.
Bei der Ruhesetzung der Bezirksämter, die beide gleichzeitig die Altersgrenze erreicht haben, zählte der Bezirksapostel die verschiedenen Amtsstufen auf, in denen sie gedient hatten. Bezirksältester Walter Furrer war 38 Jahre Amtsträger, davon 21 Jahre Bezirksvorsteher, Bezirksevangelist Joachim Kull war 47 Jahre Amtsträger und davon 18 Jahre im Bezirksamt.
Er hob einige Eigenschaften der beiden Amtsträger besonders hervor: Sie seien beide tief gläubig, hundertprozentig zuverlässig und im festen Einssein verbunden. Sie zeichneten sich durch eine starke Zuwendung und Liebe zu den Anvertrauten aus. „Seelsorger“ zu sein, sei ihre Berufung, ihnen sei kein Weg zu weit und keine Mühe zu groß gewesen, trotz ihrer erheblichen beruflichen Anspannung.
Den Bezirksältesten Walter Furrer lobte er für seine offene Kommunikation. Er habe auch den Konflikt nicht gescheut, wenn es erforderlich war, etwas klar zu regeln oder auch Missstände abzustellen. Das sei für einen Bezirksvorsteher sehr wichtig, dass er „nicht auch noch den Teufel streichelt“, so wie es Bezirksapostel Klaus Saur einmal ausdrückte.
Bei Bezirksevangelist Joachim Kull hob er besonders sein legendäres Organisationstalent hervor und seine besondere Unterstützung für die Kinder im Bezirk. „Man hatte fast den Eindruck, er sei nicht nur mit seiner Frau, sondern auch mit ‚Kids on Tour’ verheiratet“, so der Bezirksapostel. Er bedankte sich auch bei den Ehefrauen für ihre tatkräftige Unterstützung.
Danach beauftragte er den Bezirksältesten Reinhard Wildermuth, der bisher nur für den Bezirk Karlsruhe 2 zuständig war, den neuen, zusammengelegten Kirchenbezirk zu führen. Etwas scherzhaft fügte der Bezirksapostel hinzu: “Sie sind jetzt auch mein Ältester, ich wünsche Ihnen viel Kraft dazu!“
Außerdem wurden in diesem Gottesdienst etliche Kinder und eine Glaubensschwester aus der Gemeinde Gernsbach versiegelt. Auch Amtseinsetzungen konnten durchgeführt werden: Ein Diakon, ein Priester und ein Gemeinde-Evangelist wurden ordiniert.
Der Gottesdienst wurde in Bild und Ton auch in die Kirche Karlsruhe-Süd übertragen.